Kapitel 9
An Bord des Millennium Falcon
Auch hier erwachen die Besatzungsmitglieder und ihre Passagiere
aus einer tiefen Besinnungslosigkeit und wissen nicht sofort, wo
sie sind und ob sie sich überhaupt fortbewegen. Alles um sie
herum ist von tiefer Schwärze erfüllt. Da heißt, außerhalb
der schützenden Hülle ihres Schiffes. So stellen auch sie die
unterschiedlichsten Mutmaßungen an, ohne dem Kern der Sache näher
zu kommen.
Selbst nach zehn Tagen hat sich die Situation nicht weiter verändert,
geschweige denn, verbessert. Doch schließlich endet jede Periode
einmal und plötzlich werden sie doch in eine Richtung
geschleudert. Glücklicherweise geht das ohne größere Blessuren
ab. Eine nun erhoffte Antwort auf die Frage nach den Bedingungen
außerhalb des Schiffes läßt indes weiter aus sich warten.
Wiederum können nur Hypothesen gestellt werden; Hypothesen ohne
einen Anhaltspunkt.
Der pelzige Chewbacca bietet immer wieder ein molliges Kuscheln für
seine neue Freundin Cindel, die gemeinsam mit Wicket seinen Platz
aufsucht. Auch jetzt sind sie wieder beisammen und da entdeckt
das Mädchen tatsächlich eine Veränderung in der äußeren
Umgebung. Schnell sind alle zur Stelle, um das Neue zu
begutachten. Dieses besteht aus einem immer größer werdenden
Strudel, zu dessen Schlauch der Millennium Falcon geradezu treibt.
Und auch wenn sie es wollten. Han Solo hat nicht die Kraft,
diesem auszuweichen. Maximal die nun auftretenden Erschütterungen
kann er halbwegs ausgleichen.
Nach einer gewaltigen Turbulenz befindet sich das Schiff endlich
wieder in einem Raum erfüllt vom Licht der Sterne. Selbst wenn
diese nur schwach durch einen noch undefinierbaren Schleier
scheinen und selbst in ihrer Konstellation unbekannt sind. Das
freilich ist denn Überlebenden an Bord gleichgültig. Irgendwie
werden sie schon wieder nach Hause finden.
Stück für Stück machen sie sich nun mit der neuen Situation
vertraut. Doch allzuviel Zeit läßt ihnen ihr Schicksal dafür
nicht. Denn kaum ist die erste Erregung verklungen, als sie
unbekannte Schiffe erkennen, die zueinander sich gegnerisch
stellen und sogar beschießen. Somit muß auch die
Schiffsbewaffnung des Falcon in Gang gesetzt werden und sei es
nur, um sich zu verteidigen. Noch jedoch besteht keine
unmittelbare Gefahr. Auch haben kurz nach ihrem Erscheinen die
Unbekannten ihre Kampfhandlungen eingestellt.
Jetzt kann man sich endlich wegen der neuen Situation Gedanken
machen. Doch auch der Datenspeicher der beiden Roboter an Bord
ergibt keinerlei Anhaltspunkte bezüglich der vorgefundenen Umstände.
Selbst der Jedi-Ritter Luke Skywalker kann nichts mehr dazu
beitragen. Wie in seiner Schwester so ist auch in ihm die sonst
vorhandene mystische Macht verschwunden. Und so sind sie trotz
der jetzt hinzugekommenen optischen Vielfalt weiterhin von der Außenwelt
abgeschnitten. Keinerlei Kommunikation kommt mit auch nur einem
dieser Schiffe dort draußen zustande. Auch muß Solo nach
einigen mißglückten Versuchen erkennen, daß sie sich
gewissermaßen in einem angeschlossenen Kraftfeld befinden und über
diese Barriere hinaus bislang keine Weg führt. Wie auch keiner
zurück.
Ihre einzige Hoffnung besteht darin, daß sich die Barriere doch
einmal auflöst oder zumindest die Macht in die Körper der
Skywalker-Zwillinge zurückkehrt. Zu diesem Zweck ziehen diese
sich in ihre Kabine zurück, um, wie auch immer, zu meditieren.
An Bord des Raumschiffes ENTERPRISE hat sich zu dieser Zeit auch
Counselor Deanna Troi zurückgezogen. Auch sie will etwas Ruhe
finden. Allerdings empfängt sie gerade dort rätselhafte
Empfindungen aus einer scheinbar anderen Welt. Im Spiegel ihres
Fensters kann Abbildungen eines humanoiden Paares erahnen und
kommt zu der Erkenntnis, daß sie von innerhalb der Raumanomalie
gerufen wird. Mit diesen neuen Gefühlen begibt sie sich zu den
anderen auf der Schiffsbrücke. Sie stellen gemeinsam die
Hypothese auf, daß es sich um das Zusammentreffen von
unterschiedlichen Welten im weitesten Sinn handelt. Also keine
Paralleluniversen, keine alleinigen Zeitanomalien. Etwas
vollkommen Neues hat ihr Universum erfaßt. Aus diesem Grund wußte
tatsächlich selbst Q nichts damit anzufangen.
Auch an Bord des Millennium Falcon haben dies nun die beiden
Geschwister erkannt und eilen, es den anderen zu sagen.
Wiederum auf der ENTERPRISE, im Lagerraum 15, können Lieutenant
Commander Data und LaForge diese Hypothese am gefangenen Alien,
sowie in der Krankenstation an Ellen Ripley feststellen. Ein Rätsel
wäre theoretisch gelöst, vorerst. Ob sich daraus etwas
praktisches ableiten läßt, müssen geeignete Untersuchungen
noch erweisen. Eine erste Kommunikation zwischen dem Millennium
Falcon hinter der Barriere und dem Sternflottenschiff davor kommt
indes schon zustande.
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